Das kaum Wahrnehmbare erfahrbar zu machen und mit den Grenzen der körperlichen
Sinneswahrnehmung zu spielen, ist Ausgangspunkt ihrer Installationen, Zeichnungen und
Objekte. Seit den letzten Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit
der Wiederholung einfachster Elemente, um den Fokus des Betrachtens auf die
Feinheiten, Differenzen und Irritationen vorgegebener Strukturen zu lenken.
Vor diesem Hintergrund entstehen feingliedrig gerasterte Papierschnittzeichnungen,
teilweise präzise mit Skalpell bearbeitete, großformatige Millimeterpapiere, die frei vor die
Wand gehangen, filigrane gewebeähnliche Strukturen offen legen sowie geometrische
Haarzeichnungen, die sich aus sehr detaillierten, repetitiven Strukturen aufbauen und das
Haar zur Linie im Raum werden lassen.

Die organische Eigenwilligkeit der Materialien wie Papier, feine Grafitminen oder Haar und
der aufwändige, zeitintensive Herstellungsprozess stehen mit der vorgegebenen Strenge
und Systematik eines Rasters in Konflikt. Sie weichen darüber hinaus die Grenzen
zwischen Zwei- und Dreidimensionalität, zwischen Formenstrenge und Organität und
zwischen Handwerklichkeit und serieller Herstellung auf.