Berlin-based artist Katharina Otto (* 1979) centers her work around key philosophical questions dealing with the human identity and our transient existence. On small wood panels she depicts her figures, often human prostheses, complemented with vanitas motifs and abstract shapes. Imagery in subdued colors offers a glimpse of the examination and exploration of the human existence.

Here is a starry night sky, against which a figure turns away from the viewer and runs into the unknown darkness, arms raised high as if fleeing. The sleeves emit a reddish glow in the dark (Runner, 2011). There, a branch, a bone and a mask are displayed. The subtle colors and the delicate application of paint underline the almost painful fragility of the symbolically charged objects.

Triangles, ovals and circles appear repeatedly in Otto's images - as object derivations, outlines of a motif or simply as pure abstract form. Despite the abstraction however, the figurative always remains part of her work.

An imploded, non-figurative object turns out to be a folded tent on closer inspection (Hide-out, 2011). It is composed of a multitude of differently colored triangles that unite in a carefully chosen harmonic color spectrum to ultimately create an ensemble. One distinguishes in Otto’s works Death, dancing with his spotted coat flying, golden death masks showing a hint of bygone nostrils and figures searching protection in an embrace – or are they merely tangled up with each other? The mirror, key symbol of vanity, glares in Otto’s paintings as something black and blind (Mirror, 2011).

Otto's focus is the condition of things. The painted body acts as a placeholder for the not depict-able, the hidden, and as such, it offers the chance to see what is 'felt'. The paintings do not claim to give answers. Katharina Otto visualizes the finiteness of man in the presence of the un-presentable.
In ihrer zweiten Einzelausstellung Arcane bei 401contemporary setzt sich die Berliner Künstlerin Katharina Otto (*1979) mit der Frage nach menschlicher Identität und Vergänglichkeit auseinander. Diese Beschäftigung kommt im vielfachen Gebrauch klassischer Vanitassymbole zum Ausdruck, die von menschlicher Eitelkeit und Endlichkeit erzählen.

Eine von gedeckten Farben geprägte Bilderwelt öffnet dem Betrachter Einblicke in die Auseinandersetzung und die Ergründung des menschlichen Seins. Die visuelle Darstellung innerer Zustände erfolgt meist auf kleinen Holzformaten: Hier agieren Figuren, menschliche Prothesen. Vanitas-Motive und abstrakte Formen füllen die Bildflächen. Eine Figur, über ihr der sternenbedeckte Nachthimmel, wendet sie sich vom Betrachter ab und läuft ins ungewisse Dunkel, die Arme wie zur Flucht hochgerissen. Rot leuchten die Ärmel im Dunkel (Runner, 2011). An anderer Stelle ein toter Ast, ein Knochen und eine Maske. Die helle Farbgebung und der zarte Farbauftrag reflektieren die Zerbrechlichkeit der symbolisch aufgeladenen Gegenstände.

Wiederholt erscheinen Dreiecke, Ovale oder Kreise in Ottos Bildern - mal als Ableitung aus einem Gegenstand, mal als Einfassung eines Motivs oder als scheinbar rein abstrakte Form. Doch trotz Abstraktion bleibt das Dingliche in den Bildern immer erhalten. Ein in sich zusammengesunkenes, nicht gegenständliches Objekt entpuppt sich bei näherer Betrachtung als gefaltetes Zelt (Hide-out, 2011). Es konstruiert sich aus verschiedenfarbigen Dreiecken, die sich im harmonischen Farbspektrum zum Ganzen vereinen. So erkennt man letztlich in Katharina Ottos Werken den tanzenden Tod, seinen gefleckten Mantel weit ausbreitend, goldene Totenmasken, die den Schatten vergangener Nasenflügel preisgeben und Figuren, die in Umarmung Schutz suchen - oder sind sie letztlich im „Einander“ gefangen? Der Spiegel als Symbol der Eitelkeit, bei Otto ist er schwarz und blind (Mirror, 2011).

Es geht der Künstlerin um menschliche Zustände. Der gemalte Körper fungiert in ihren Bildern als Platzhalter für das Nichtdarstellbare, das Verborgene. Dadurch bietet er dem Betrachter die Möglichkeit das zu Sehen, was er empfindet. Die Werke erheben nicht den Anspruch einer Antwort. Katharina Otto visualisiert die Endlichkeit des Menschen in der Präsenz des Nichtdarstellbaren.